MY AMERICA

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25. Jänner 2008 – 23. Februar 2008

Eröffnung am 24. Jänner um 17 Uhr im Rahmen des Galerienrundgangs

Der Künstler ist anwesend

In seiner aktuellen Ausstellung zeigt Christoph Raitmayr zwei neue Arbeiten: „My America“ und „Ohne Titel“ (beide 2007). Sie bestehen aus einer Struktur von Sockeln auf denen kleine Siedlungen von Häusermodellen stehen, wie auch aus verschiedenen applizierten Fotografien.

Schon 2001 verwendete Raitmayr in seiner Arbeit „IKEA Regal als Selbstportrait“ ein Möbelstück um verschiedene Gegenstände und Portraits zu ordnen und untereinander in Beziehung zu setzen. Es sind nicht nur Portraits von Familienmitgliedern, sondern auch Architekturzitate, die als Referenzen für seine eigenen Einflüsse im Regal abgestellt sind. Bei „From Here to Childhood“ von 2001 ist es wieder ein IKEA-Regal das den Rahmen für eine Arbeit mit Fotos von Baumhäusern und Freud bildet – dieses Mal ist es das psychologische Moment des Häuserbauens das ihn interessiert. Danach entsteht „Tektonischer Verlauf“ (2002), bei dem Raitmayr zum ersten mal ein System von Sockeln schafft, auf denen Modelle von Häusern und Möbeln stehen, wie auch Fotos von Landschaften und Städten angebracht sind, die miteinander über kleine Leitern verbunden sind. Dieser Arbeit ähnlich ist „Nachbarschaft“, ebenfalls aus dem Jahr 2002,  das wieder durch Sockel strukturiert wurde, aber nur noch Modelle von Häusern sowie applizierte Landschafts- und Architekturfotografie beinhaltet. Die Vorbilder der Modelle stammen von Architekten wie Gerrit Rietveld oder Ernst Plischke, und in ihrer Anordnung skizziert Raitmayr die Querverbindungen zwischen den Bauten über das Vehikel eines Dorfes. Den soziologischen Aspekt einer Siedlung verstärkt der Künstler dann bei „Timeline“ (2006): die Häuser sind anonymisiert, keine Ikonen der Architektur mehr –  und es sind wieder Portraits die appliziert wurden und die Arbeit bestimmen. Raitmayr geht es nach eigenen Worten um Veränderungen im Leben, die er  über die Gemeinschaft eines Dorfes und deren Zusammenleben in einer häuslichen Anordnung beschreibt. Es geht aber auch um Hierarchisierung und Abgrenzung zwischen den Bewohnern, die sich in den unterschiedlichen Niveaus der Sockel widerspiegelt.

Bei seinen zwei neuen Arbeiten „My America“ und „Ohne Titel“ sind es nun wieder Landschaftsbilder die appliziert wurden, keine Portraits. Im Fall von „Ohne Titel“ sind es Bilder die der niederländische Landschaftsmaler Meindert Hobbema (1638–1709) gemalt hat, die einen starken Kontrast zu den Gerrit-Rietveld-Häusern davor bilden. Bei „My America“ hingegen sind die applizierten Bilder Fremdenführern entnommen, und sie passen zu den davor platzierten prototypischen US-Häuschen. Zwei Utopien treffen zusammen: die Illusion einer amerikanischen Idealstadt und die die Natur überwindende Moderne.

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