LINUS RIEPLER
MY NEIGHBOUR IS MY CLOCK
Eröffnung: 29. Juni, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 29. Juni – 29. Juli 2011
Wie schon der Ausstellungstitel andeutet, ist eines der bestimmenden Themen der neuen Arbeit von Linus Riepler die Nachbarschaft. Die einzelnen Bestandteile der Arbeit sind ebenso Nachbarn zueinander, wie die in der Installation enthaltenen Szenen und Erzählfragmente. Die Besucher zueinander und gegenüber der Arbeit bilden zudem nachbarschaftliche Verhältnisse. Und nicht zu vergessen: Die tatsächlichen Nachbarn, die man sich ja bekanntlich nicht aussuchen kann. So nimmt eben jene Familie, welche neben Rieplers Atelier in einem Wohnhaus in Wien wohnt, deren cholerischer Vater, der Spielplatz und ein Altersheim Einfluss auf Linus Rieplers Schaffen – auch dank der hellhörigen Wände. Und vielleicht beeinflusst auch die Rauminstallation selbst die Küche des an den Ausstellungsraum angrenzenden Restaurants und irgendwie begegnet der cholerische Vater dem Koch in der Küche…
Die Installation wird bei Linus Riepler als Möglichkeitsraum gedacht, aber auch als Wahrnehmungs- und Erinnerungsraum. Es werden alle Sinne angesprochen, vor allem das Hören, durch Experimente mit Soundkomponenten. Der entscheidende Moment ist für den Künstler die Spürbarkeit und Erlebbarkeit. Durch die flexible Benützung der Raumarbeit entstehen im Betrachter Erinnerungen an eigene Erlebnisse, der die Geräusche und Gerüche assoziativ (z.B mit der eigenen Kindheit) verbindet. Die Wechselbeziehung von Raum und Geräusch erscheint vordergründig absurd und trotzdem vertraut.
In der Installation „my neighbour is my clock“ wird der Besucher selbst zum Musiker, da viele der einzelnen Skulpturen und Objekte gleichzeitig Musikinstrumente sind. Manche davon in sehr direkter Form, da sie wirklich gespielt werden können, andere eher indirekt, weil sie mehr Geräuschkörper sind. Linus Riepler interessiert dabei inwieweit der soziale Aspekt von Musik(machen) in bildende Kunst übersetzt werden kann. Die Besucher sollen aus ihrer gewohnten Anonymität treten und miteinander kommunizieren.
„Erst nach dem Nachbar schaue,
sodann das Haus dir baue!
Wenn der Nachbar ist ein Schuft,
so baust du dir eine Totengruft.“
Friedrich Rückert
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