THEAN CHIE CHAN
NO RETURN
Eröffnung: 20. Juni 2013, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 21. Juni – 20. Juli 2013
2003 stellte Prof. Manfred Wagner an dessen Akademie für Angewandte Kunst der junge Chinese aus Malaysia Thean Chie Chan, der in der Klasse von Christian Ludwig Attersee studiert hatte, fest, dass seine Gesichter großflächige, unbestimmte Porträts, sowohl was die Technik, wie auch den Charakter des Offenen betreffen von dessen asiatischer kultureller Herkunft beeinflusst wären.
Chie hat die Ikonographie der grauen Porträts bis heute fortgesetzt. Das Charakteristikum des Offenen sowie der Nassmalerei, die charakteristisch für die chinesische Tradition ist, hat er beibehalten.
In der Ausstellung in der Galerie Krinzinger, die im Kontext einer zahlreichende Wiener Galerien umfassende, der Zeichnung gewidmeten Initiative stattfindet, zeigt Chie (Jhg. 1972 und mittlerweise bereits 20 Jahre in Europa lebender Künstler) vor allem vielteilige, serielle Zeichnungen, in denen das menschliche Gesicht, also das Porträt in extremer zeichenhafter Reduktion und somit verdichtet, eine zentrale Rolle spielt. Diese auf einfachste Formeln gebrachte Gesichter (Punkte, Punkte, Strich, fertig ist das Angesicht) werden vom Künstler in ein Raster eingebaut und zu einer meditativen Folge gereiht. Diesen Zeichnungen eignet etwas Gebethaftes, Anrufungsmäßiges, Meditatives und Rituelles an. Durch geringe Unterschiede wird aus dem freudigen Bildnis, stellvertretend für das Leben, ein Totenschädel. Das Symbolhafte der Figurationen aber auch der energetischen Kreise und Linien ist offensichtlich. Sie stehen für Tod und Leben, Wiederkehr und nie nachlassende Energie, Wachstum und Vermehrung.
Je länger sich Chie in Europa aufhält umso viel stärker scheint er sich auf seine asiatischen Wurzeln zu beziehen.
Peter Weiermair
Seilerstätte 16, 1010 Wien, Austria
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