ULRIKE LIENBACHER

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In den Skulpturen, Zeichnungen und Fotografien wirft Ulrike Lienbacher einen sowohl analytischen wie auch poetisch narrativen Blick auf gesellschaftliche Normen und auf die psychischen Spannungen, die sich aus diesen Reglementierungen und den gleichzeitig bestehenden persönlichen Loslösungs – und Grenzüberschreitungs – phantasien ergeben.

Themen der (Selbst) Kontrolle, Reinheits – und Schmutzphantasien , die schon in der Ausstellung „Aufräumen“ 2002 in der MAK Galerie wichtig waren, werden in der aktuellen Ausstellung durch Begriffe wie Disziplinierung, Leistungsanforderung und Leistungsbereitschaft, wie sie sich gerade auch im Sport wiederfinden, erweitert. Ulrike Lienbacher spricht von dem „ ambivalenten Gefühl, eine gewisse Lust daran zu haben, eine Leistung zu erbringen und zu funktionieren, aber zugleich auch den Wunsch, aus diesem System ausbrechen zu wollen…Dabei ist auch der Übergang zum Spiel interessant, dass eben hinter Dingen, die leicht und natürlich wirken, große Anstrengung und Übung steckt – so eine Art Überlisten des Körpers und der Materie.“

Die neue fotografische Serie „ Portraits“ (2006) zeigt junge Sportler und Sportlerinnen zwischen 17 und 27 Jahren, die während des Trainings in einem Moment zwischen Erschöpfung und Erleichterung fotografiert wurden. Die Gesichter zeigen diese Anstrengung einmal mehr, einmal weniger. Lienbacher interessiert dabei das „Moment der Erschöpfung“ , aber auch der „Erregung“ und „Erhitzung “, „…irgendwie auch des Außer – sich – Seins. Es ist ein Moment, in dem der intakte Körper eine Schwäche zeigt und die perfekte Oberfläche einen Bruch erhält“.

Die neuen großformatigen Tuschezeichnungen (2006/2007) zeigen Einzelfiguren wie auch Gruppen von mädchenhaften Turnerinnen, die sich zwischen oder nach einem Spiel befinden könnten. Ihren Körpern haftet etwas Konstruiertes und Stilisiertes an. Das Individuelle zeigt sich nur in der Differenzierung ihrer Haare.

Neben diesen großformatigen Arbeiten wird eine Wandinstallation von kleineren Zeichnungen zu sehen sein, die oftmals fragmentierte Figuren zeigen, ohne Gesicht, meist vom Betrachter abgewendet. Es ist der klare, exakt gesetzte Strich, durch den die Themen der Kontrolle und der Sauberkeit auch in die Arbeitsweise selbst hineinwirken.

Die mehrteilige skulpturale Arbeit „Hula Hoop“ ( 2005) zitiert das bekannte Turn – und Spielgerät in einer körperbezogenen Verfremdung und Verdichtung.

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